Interview/Linda K. Heyden

Hallo und herzlich willkommen. Es ist mal wieder Sonntag und wer meinen Blog verfolgt, weiß, dass ich wieder einen Gast auf meiner virtuellen Couch begrüßen darf.


Hallo liebe Linda,


erst mal recht herzlichen Dank, dass Du bereit warst, mir Rede und Antwort zu stehen.

Liebe Beate, ich danke Dir ganz herzlich für Deine Einladung.


Du hast mit „Novembermond“, Deinem Debütroman, einen sehr großen Erfolg am Autorenhimmel.
Hattest Du damit gerechnet, dass gleich Dein erstes veröffentlichtes Buch so ein tolles Feedback bekommt?
Es ist ja immer sehr spannend und aufregend, wie ein Buch von den Lesern angenommen wird.
Natürlich war ich unglaublich aufgeregt und gespannt, ob „Novembermond“ den Lesern gefällt. Glücklicherweise gibt es ja durch die neuen Medien, durch Blogs wie Deiner, über Bücherportale und Online-Magazine tolle Möglichkeiten, um ein Feedback zu erhalten.


Welches Gefühl war es, Dein erstes Buch in den Händen zu halten?
Oh, das hab ich mir natürlich vorher schon irgendwie ausgemalt, aber als es dann wirklich so weit war – ganz ehrlich – das hat mich richtig tief berührt. Schon die Internet-Präsenz vorab zu sehen, das Cover mit meinem Namen drauf, der Klappentext und die Vorankündigung beim Online-Handel  - lieferbar ab ... – das war ein tolles Gefühl.
Als ich dann im November mein erstes Buchexemplar auspackte und in den Händen hielt, war das nochmals etwas ganz Besonderes.  Ich habe an diesem Abend mit meinem Mann eine kleine Party zu zweit gefeiert. J


Wie man weiß, wird es eine Fortsetzung von „Novembermond“ geben. Gibt es schon einen geplanten Termin, an dem wir uns darauf freuen können, wie es vielleicht mit Ellen und Julian weitergeht?
Voraussichtlich im Spätherbst. Ich bin sehr gespannt, wie euch der zweite Teil gefällt!


Warum hast Du in „Novembermond“ denn die verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten unterschieden? Ellen in der Ichform und Julian aus Sicht des Lesers.
Letztendlich hat jede Erzählperspektive ihren besonderen Reiz. Ich mag die Ich-Perspektive, aus der Ellen erzählt, weil sie für mich die persönlichste Weise ist, an ihren Gefühlen und an ihrer romantischen Beziehung zu Julian teilzuhaben. Die Ich-Perspektive hätte aber nicht ausgereicht, um auch Julian in seiner Persönlichkeit und inneren Zerrissenheit zu erfassen, und ich wollte, dass er für die Leser ebenfalls fühlbar und nachvollziehbar ist.


Wer ist Dir denn von diesen beiden mehr ans Herz gewachsen?
Das ist schwer zu beantworten, so wie die Frage nach dem „Lieblingskind“ … Vieles an Ellen ist mir sehr vertraut, aber Julian … ist eben Julian!


Ich persönlich fand am Schluss die Entscheidung von Christian, sich gegen seine Gemeinschaft zu entscheiden, sehr überraschend. Kam dieser Entschluss erst später beim Schreiben des Manuskriptes oder war Dir von Anfang an klar, dass Christian, der von Dir als sehr labil dargestellt wurde, irgendwann ins Zweifeln kommt?
Ich habe viel darüber nachgedacht, weil ich das schon oft gefragt wurde. Christian war ursprünglich eine von zwei Nebenfiguren, die zu meiner Überraschung  quasi aus sich heraus ein rasantes Eigenleben entwickelten. Je mehr ich mich mit Christian beschäftigt habe, desto lebendiger und selbständiger wurde er, und schließlich hat er gemacht, was er wollte. Das hat mir gut gefallen – ich liebe es, wenn Figuren und Charaktere so eine unmittelbare Kraft und Energie entfalten. In ihrer Entwicklung sind sie immer konsequent und absolut stimmig.
Die Resonanz der Leser auf Christian hat mich manchmal verblüfft. Ich arbeite ja auch als Psychologin und finde solche Reaktionen extrem spannend. Von daher erkläre ich mir das so: Vielleicht hat Christian Eigenschaften, denen jeder Leser schon selbst begegnet ist: Er ist jemand, der auf den ersten Blick sehr sympathisch erscheint, sich aber im Zweifelsfall stets für den eigenen, schnellen Vorteil entscheidet - und dem es nichts ausmacht, andere, die ihm vertrauen und nahe stehen, zu enttäuschen.
Christian und seine weiteren Entscheidungen werden auch im zweiten Band eine wichtige Rolle spielen.


Das Cover von „Novembermond“ ist traumhaft schön? Hattest Du ein gewisses Mitspracherecht?
Nein, das wäre auch eher unüblich, aber ich finde das Cover ebenfalls unglaublich schön und sehr gelungen. Es gibt die düster-romantische Stimmung von „Novembermond“ auf wunderbare Weise wieder.


Hast Du persönlich einen Lieblingsautor oder eine Lieblingsautorin?
Ich war immer schon „Viel-Leserin“ und lasse mich von sehr vielen Schriftstellern begeistern. Ich mag ganz unterschiedliche Schreibstile und die verschiedensten Genres. Je nach Tagesform und Stimmung lese ich Genre- und Hochliteratur querbeet, Hauptsache, mir gefällt’s. Ich lasse mich gerne treiben, wenn es ums Lesen geht.


Werden wir Dich dieses Jahr auf einer Büchermesse antreffen?
Vielleicht als Besucherin.


Du hattest vor Deinem Roman schon andere Manuskripte geschrieben. Was ist denn aus diesen geworden?
Sie rütteln inzwischen ziemlich heftig an ihrer Schublade, und ich würde sie nur zu gern dort herausholen – sobald die „Nacht-Patrouille“ mir Zeit lässt.
Mein erster Roman ist Urban Fantasy, den zweiten würde ich eher im Bereich High Fantasy ansiedeln. Ich freue mich schon sehr darauf, beide zu überarbeiten und auf den Weg zu bringen.


So, zum Schluss noch eine Frage. Wenn Dein Roman verfilmt werden würde, wen würdest Du Dir gern als Schauspieler aussuchen?
Mir geht es sehr oft so, dass ich mich bei Verfilmungen von Büchern, die ich kenne und liebe, erst an die Schauspieler gewöhnen muss.
Das ist ja einer der wunderbaren Aspekte beim Lesen, dass sich jeder ein eigenes Bild der Romanfiguren im ganz persönlichen „Kopfkino“ erträumen kann. Man fühlt mit diesen Persönlichkeiten, man lacht und weint mit ihnen, da hat natürlich jeder seinen ganz eigenen Geschmack und seine individuellen Vorlieben. Ich trau mich mal trotzdem, diese Frage zu beantworten:
Ellen ist für mich eine Frau, die gleichzeitig sehr stark, sensibel und verletzlich ist, die um ihre emotionale Unabhängigkeit kämpft, weil sie Angst davor hat, zu lieben.
Als ich Stefanie Stappenbeck in „Im Alleingang - Die Stunde der Krähen“ – gesehen habe, das könnte für mich, was die Ausstrahlung betrifft, durchaus eine mögliche „Ellen“ sein...
Und Julian ? … keine Ahnung. Ist eben Julian!  
Über Lesermeinungen zum persönlichen „Casting“ würde ich mich sehr freuen J - und wenn sich Hollywood oder Köln, München oder Berlin melden!?
Wer weiß?  … *ggg*


Liebe Linda, es hat mich unheimlich gefreut, Dich hier bei mir zu haben. Ich wünsche Dir, dass Du noch ganz viel Erfolg mit Deinen Romanen haben wirst und Du immer die Person bleibst, die Du bist.
Danke, liebe Beate, es hat mir sehr gut gefallen auf Deiner Couch.
Ich wünsche Dir auch alles Gute und dass Deine Wünsche in Erfüllung gehen!

Hab ich Euer Interesse an Linda K. Heyden geweckt, dann hätte ich hier noch einige Webseiten, auf der ihr unsere Linde finden könnt.
Viel Spaß dabei und noch einen schönen Sonntag. Ich danke Euch für Euren Besuch.

 

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